Die Täuschung
Die Täuschung
Es ist nur das eine unsagbare. Durch das Erkennen entstehen zunächst zwei, der Zeuge und das Leben. Man ist aber im Grunde, weder das eine noch das andere, weder Sohn oder Heiliger Geist. Die erste Täuschung ist, dass der Zeuge als getrennt erlebt wird als ein Individuum. Jedes Individuum bezeugt dann seine eigene Welt. An sich ist kein Konflikt möglich, aber durch die Illusion von Erscheinungen, die an sich gelten, entsteht eine enorme Vielheit. All Leben ist nur ein Vergessen der Wahrheit, wodurch sich ein unendliches Potential bietet. Gott malt sich aus wie es wäre, wenn er nicht eins sondern zwei und damit einer in allem wäre. Dieses alles gibt es in Wahrheit nicht, wie die Welle ohne den Ozean nicht da wäre. Der Mensch, der seine Sicht hat, blickt durch einen Strohhalm auf das Leben. Wenn er diesen weg wirft, sieht er das ganze Panorama, erkennend, doch ohne einen Erkennenden oder etwas Erkanntes. Das ist der höchste und dabei der natürliche Zustand. Das Seelengeschmeide findet sich wieder eingeschmolzen im göttlichen Golde. Dem Gold geschieht nichts, wie auch der Träumer nichts in den Traum hinein oder aus ihm heraus mitnehmen kann. Darum will der Kaufmann im Gleichnis alles für die Perle. Die Freiheit der Seele wird errungen, indem man lässt, was vergänglich ist. Hast du irgendetwas, das dich im Lebenstraum hält, dann genieße es oder leide darunter, aber du wirst solange weiter träumen bis du aufwachst. Glückseligkeit liegt nur im Erkennen, und mit ihr die bedingungslose Liebe. Jedem, der da bereit ist, Jesus nachzufolgen, wird den Weg der Wahrheit gehen, selbst in dunkelster Schlucht wissend, dass der Herr mit ihm ist. Ein offener Geist ist empfänglich für das Wort, aber der Widersacher wird versuchen, dich abzulenken und vom Wege abzubringen. Wenn du deine ganze Aufmerksamkeit dem Weg schenkst, dann geht er sich von alleine. Die Gnade ist der letzte Schritt, wenn auch noch, der da aufmerksam war, schwindet und nur das, was ist, bleibt.
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