Wer bin ich?

 Wer bin ich?

Ich bin sowohl gut als auch böse und keins von beidem. Ich bin Himmel wie Hölle und keins von beiden. Ich erscheine in grenzenloser Vielfalt und bin doch nur das Eine. Ich wohne in der Schöpfung und gebe den Erlöser und den Verführer. Ich freue mich mit und leide mit denen, die sich auf die breite Straße begeben haben; diejenigen, die den schmalen Pfad wählen, indem sie ihr Kreuz auf sich nehmen, führe ich zum Ruheplatz am Wasser. In mir seid ihr alle Brüder und Schwestern, denn wir haben dasselbe Sein. Wer das Wasser des Lebens kostet, erkennt Christus als den Weinstock, an dem wir alle Reben sind. Die Reben brauchen Wasser des Lebens, um zu gedeihen. Jede Rebe hat aber die Freiheit zur Eigenheit. Die Alleinheit, das Licht ist verdeckt durch die Person, die sich als selbständig handelndes Wesen sieht. Sie ist nun ihres eigenen Glückes Schmied. Da sie den Zugang zum lebendigen Wasser des Weinstocks geblockt erfährt, sucht sie nun die Erfüllung ihrer Bedürfnisse in der Dunkelheit der Welt. In Wahrheit wurde nichts gehindert, nur umgeleitet um nun nicht Frucht zu bringen, sondern verloren in der Welt zu verdörren.
Denn ohne das Wasser des Lebens, kommt es zum Tod. Er ist ein Übergang in die feinstoffliche Welt, in der man mit sich wesen muss, bis vielleicht ein erneutes Erdenleben die Chance bietet, weiter zu arbeiten und Erfahrungen zu machen. Nutzt dieses Leben, denn wie Buddha sagte, ist das Problem, dass ihr glaubt, ihr hättet Zeit. Das Lassen ist die Möglichkeit bis zur Quelle aller Freude zu gelangen. Überwinde den Eigensinn und du meisterst das Leben und den Tod. Es ist wie ein Erwachen im Traum. Die Wirklichkeit besteht weiter, aber sie ist transzendiert durch die Schau ihrer wahren Natur.
Es ist wahr, daß da nur eines ist. Doch das Unwissen, das sich im Glauben, etwas wissen zu können, offenbart, hat Geschichten zu erzählen, während in Wahrheit nur eine beredte Stille ist. Da ist Leere, ein lauteres Nichts, das im Bewusstsein seines Selbst alles, was erscheint, mit Frieden, Wonne und Liebe umfängt. Wenige sind es, die die Last der Person abstreifen können. Selig, die so geboren, selig, die es sich erarbeiten. Selig, wer den Lohn der Welt aufgibt; sei es die Freude der Ernte, die guten Taten folgt oder das Leid, das man erfährt, wenn man Böses tut.
Wer immer umkehrt und sich nach innen wendet, Körper, Sinne und Welt lässt, ist das Eine und bringt doch reiche Frucht.

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