Spontandichtung

 Ich steh da verhüllt,
in eine Form geknüllt,
ich kann die Enge nicht ertragen
und will doch nicht klagen.
Ich hab ja selbst erwählt,
was mich hienieden quält.
All die Gedanken, eherne Schranken
Doch sind es wirklich meine Fesseln?
Warum setz ich mich in diese Nesseln?
Ich bin frei,
doch versuch ich zu verstehen,
beginnen Welten sich zu drehen.
Ein ewiges Kreisen
ein Vereisen
Mein Ich das Entgleisen
des Zugs der Weisen
Doch fernab der Gleise
ist diese Reise
im Lebenszug holprig
und so stolpere ich
getrennt, 

weil ich dem Trugbild glaubte, 

das mir das Paradies raubte.
Es brennt
die Sehnsucht,
ein hehres Feuer
und verbrennt alles,
was mir lieb und teuer.
Ungeheuer vermeint mein kleines Ich
Denn es spürt den letzten Stich.
Die Begrenzungen fallen,
es bleibt das Wallen
zeitloser Lebenwasser
allumfassend
alles lassend
und erfassend.
Das Dasein ist einzig und All-ein.
Der Liebende und der Geliebte sind derselbe.

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